Flughafen Domodedowo: Duma-Abgeordneter kritisiert Erweiterung

Flughafen Domodedowo: Duma-Abgeordneter kritisiert Erweiterung

Der stellvertretende Vorsitzende des Duma-Ausschusses für Wirtschaftspolitik, Industrie und Innovation, Vladimir Gutenyov, ist skeptisch gegenüber Plänen, die Anzahl der Start- und Landebahnen des Flughafens Domodedowo zu erhöhen. Laut dem Parlamentarier seien solche Kapazitäten an Passagier- und Frachtaufkommen in den nächsten 30 bis 50 Jahren eindeutig überdimensioniert.

Wie aus den vorläufigen Konzessionsverträgen zwischen Flughafen und Staat hervorgeht, kann der Flughafen Domodedowo bis zum Jahr 2055 sechs weitere Start- und Landebahnen bauen. Aktuell verfügt der Flughafen über zwei Start- und Landebahnen. Der Betreiber will bis 2037 eine dritte und vierte Bahn bauen und bis 2055 vier weitere in Betrieb nehmen.

Laut dem Parlamentarier erscheint der Bau neuer Start- und Landebahnen vor dem Hintergrund der zunehmenden Entwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen unlogisch.

„Aktuell werden Pläne zur Schaffung eines Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes umgesetzt, der den Bau von mehr als 50 Hochgeschwindigkeitsstrecken ermöglicht, auf denen nicht weniger als 84 Millionen Fahrten pro Jahr durchgeführt werden können. Die Gesamtlänge der Strecken soll mehr als 11.000 Kilometer betragen.

Das wird die gesamte Transportlogistik im Land grundlegend verändern“, sagte Gutenyov und schlug vor, dass es in dieser Situation effektiver wäre, vor allem regionale Luftdrehkreuze auszubauen.

Der Parlamentarier sprach auch die Schäden an, die im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Start- und Landebahnen für die Umwelt entstehen werden. „Für den Bau einer solchen Anzahl von Pisten ist es unumgänglich, fast die Hälfte aller Wälder des Domodedowo-Distrikts zu fällen, viel Infrastruktur zu zerstören, Gebäude abzureißen und Menschen umzusiedeln. Deshalb brauchen wir bei den Plänen zum Ausbau von Domodedowo natürlich eine umfassende Analyse und Meinungsbildung aller involvierten Ministerien sowie interessierter zivilgesellschaftlicher Institutionen“, sagte er.

[hub/russland.NEWS]

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