Russisch-saudische Projekte in der Chemie-, Gas- und Ölindustrie

Das Treffen Präsident Putins mit dem saudischen König Salman hat zu ersten Ergebnissen geführt: Der russische Chemiekonzern Sibur prüft den Bau einer Großanlage für Synthesekautschuk und man diskutiert die Lieferung von Flüssiggas aus Russland nach Saudi-Arabien.

Der russische Konzern Sibur könnte demnach 1,1 Mrd. US-Dollar in den Bau einer Kautschukanlage in Saudi Arabien investieren.
Des Weiteren prüft der Konzern Saudi Aramco Möglichkeiten, verflüssigtes Erdgas aus Russland einzuführen. Das LNG soll zur Stromerzeugung und als Rohstoff in der Petrochemie eingesetzt werden.
Außerdem ist auch über eine saudische Beteiligung an einem LNG-Projekt des russischen Konzerns Novatek in der Arktis diskutiert worden.

Bei den Gesprächen hat man sich offenbar auch geeinigt, die im vergangenen Jahr beschlossenen Förderkürzungen für Rohöl bis auf weiteres aufrecht zu erhalten.

Ziel ist es, den Ölpreis mindestens auf dem jetzigen Niveau zu stabilisieren. Zusammen genommen decken Russland und Saudi-Arabien etwa 20 Prozent des Weltbedarfs ab. Das bislang vereinbarte Förderlimit gilt bisher bis März 2018 und soll jetzt vorerst einmal bis Ende 2018 verlängert werden. Aufgrund der Kürzungen hatte sich in diesem Jahr der Preis für Rohöl bei etwas über 50 US-Dollar pro Barrel stabilisiert.

Da beide Staaten ihren Staatshaushalt zu einem großen Teil durch den Verkauf von Öl finanzieren, ist ein stabiler und nicht zu niedriger Ölpreis gefragt. Darüber hinaus plant Saudi Arabien in 2018 den Börsengang seines Ölproduzenten Saudi Aramco. Wie hoch die Aktien notiert werden, hängt ebenfalls vom Ölpreis ab.

[hmw/russland.NEWS]

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